Bauherren-Schutzbund
Verbraucher zeigen Veränderungswillen
Energiewende: Verbraucherschützer fordern klare Regeln
und mehr Förderung
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Amberg (djd|wro) - Wenn es um die Energiezu-
kunft geht, zeigen die deutschen Haushalte Veränderungswillen – zumindest theoretisch. In einer repräsentativen Umfrage der KfW gaben 75 Prozent der Verbraucher auf einer Skala von 0 bis 10 eine Handlungsbereitschaft von 8 und mehr an. 90 Prozent finden die Energiewende wichtig. Dem steht allerdings gegenüber, dass nur 23 Prozent bereits eine Energiewendetechnologie angeschafft haben, also zum Beispiel in Sachen Heizung, Strom-
erzeugung oder Mobilität. Und lediglich 4 Prozent planen eine solche Anschaffung im Laufe der nächsten zwölf Monate.
Bestehende Förderungen für Energiespartechniken ausbauen
Einen Grund für diese Diskrepanz sehen die Verbraucherschützer des Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB) im Fehlen klarer gesetzlicher Regularien. Zugleich fordern sie einen Ausbau der bestehenden Förderungen für energieeffizientes Bauen und Modernisieren. Als Beispiel für den gesetzlichen Nachbesserungsbedarf nennt BSB-Geschäftsführer Florian Becker das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das mehrere frühere Gesetze und Verordnungen zusammenfasst und ersetzt. Unter www.
bsb-ev.de finden Bau- und Modernisierungsinteressierte mehr Analysen, Studien und Hintergrund-
infos sowie nützliche Verbrauchertipps.
Aktuell geforderte Standards bieten
nicht genug Planungssicherheit
Laut Becker gibt der unveränderte Niedrigstenergie-
standard im GEG den Bauherren wenig Planungssi-
cherheit. Schon heute sei absehbar, dass der Stan-
dard aufgrund der hohen europäischen Klimaziele nicht lange Bestand haben werde. Eine Entwertung der Immobilien, die private Hausbauer jetzt errichten, sei damit bereits im Gesetz angelegt, so Becker. Zu-
dem vermisst der BSB den Ausbau der bestehenden Maßnahmen zur Förderung klimafreundlicher Bau-
weisen und Energietechniken für Bauherren und Modernisierer. Aktuell rät er Verbrauchern, die Mo-
dernisierungen oder Neubauten planen, die vorhan-
denen Fördermöglichkeiten umfänglich auszuschöp-
fen. Wenn es das Budget zulässt, können sie zum Beispiel mithilfe eines unabhängigen Energie- oder Bauherrenberaters einen zukunftsfähigen Energie-
standard anstreben, der deutlich besser ist als der heute vorgeschriebene Mindeststandard. Dies kann auch dazu beitragen, den Wert der Immobilie langfristig zu sichern.